Eine Rehabilitationsmaßnahme für Menschen mit kardialen Erkrankungen wird Herzsport genannt. Kardiale Erkrankungen sind Erkrankungen des Herzens. Herzsport ist auch unter den Namen Coronarsport oder Koronarsport bekannt. Der Herzsport hat die Zielsetzung, die Leistungsfähigkeit nach oder während einer kardialen Erkrankung durch körperliche Aktivitäten zurück zu gewinnen, beziehungsweise zu erhalten oder gar zu steigern.

Viele Menschen empfinden körperliche Bewegung nach beispielsweise einem Herzinfarkt als Belastung und sind der Meinung, dass sportliche Aktivitäten am besten gemieden werden sollten. Die meisten erkrankten Personen verzichten auf zusätzliche Aktivitäten und leiden somit später unter Bewegungsmangel. Sport hilft jedoch in den allermeisten Fällen und trägt zur schnellen Genesung bei. Auch bei Herzerkrankungen muss Sport nicht tabu sein. Speziell der Herzsport trägt zur Wiederherstellung der individuellen körperlichen Fähigkeiten bei und wird meist nach der kardiologischen Behandlung ärztlich verordnet. Die Patienten werden hinsichtlich der eigenen körperlichen Leistungsfähigkeit und den Zielen für die Rehabilitation ärztlich beurteilt. Anhand der Beurteilung kann der Patient dann mithilfe des behandelnden Arztes sogenannte Herzsportgruppen aufsuchen.

Was sind Herzsportgruppen?
Davon gibt es in Deutschland rund 6000 Stück. In diesen Herzsportgruppen wird unter der Leitung eines speziell ausgebildeten Trainers verschiedene Trainingsmethoden praktiziert. Das ganze geschieht zusätzlich in Anwesenheit eines Arztes, der die Herzfrequenz und den Pulsschlag des einzelnen kontrolliert. Dieser kann im Notfall dann auch eingreifen und sofort Hilfe leisten.

Herzsport – Die Ziele
Oberstes Ziel ist es, das Herz-Kreislauf-System optimal durch eine genau dosierte Bewegungstherapie zu trainieren. Dabei stehen die persönlichen Fähigkeiten im Vordergrund. Der Patient soll lernen, dass nicht etwa so wenig Bewegung wie möglich hilfreich ist, sondern das die vorhandene Leistungsfähigkeit und deren Grenzen erkannt und umgesetzt wird. Zudem erlernt der Patient verschiedene Entspannungstechniken, die er während des Alltags in angespannten Situationen entsprechend einsetzen kann. In Gruppengesprächen wird die Angst vor einer erneuten Herz-Kreislauf-Erkrankung genommen und durch die individuelle Gesundheitsplanung sollen möglichst viele Herz-Kreislauf-Risiken gesenkt werden.