Als Kammerflimmern bezeichnet der Mediziner eine pulslose Herzrhythmusstörung mit Kreislaufstillstand, auch ventrikuläre Fibrillation (VF) genannt. Es handelt sich dabei um ein regelrechtes Chaos von Impulsen in den Herzkammern, welche dazu führen, dass sich der Herzmuskel nicht mehr richtig zusammenzieht und somit kein Blut durch den Blut-Kreislauf gepumpt wird.

Die Herzfrequenz, die mithilfe eines EKG gemessen wird, liegt dabei bei 300 – 800 Schlägen pro Minute. Zum Vergleich: Das Herz eines gesunden Menschen schlägt etwa 50 – 100 mal in einer Minute. Aufgrund der fehlenden Pumpleistung des Herzens kommt es zunächst zu Herzrhythmusstörungen und dann zu Kammerflattern bzw. Vorhofflimmern, das wenn es nicht umgehend behandelt wird, innerhalb kurzer Zeit zum Tode führt.

Ursachen
Die häufigsten Ursachen für Kammerflimmern sind Herzerkrankungen. Dazu gehören:

Es gibt jedoch noch andere Faktoren, wie zum Beispiel:

  • Medikamente
  • Narkosemittel
  • Elektro-Unfall
  • Störungen des Mineralstoffhaushalts, z.B. Kaliummangel
  • Herzbeuteltamponade, angesammelte Flüssigkeit im Herzbeutel

Symptome bei Kammerflimmern
Weil das Herz nicht effizient arbeitet, führt dies beim Patienten schnell zur Bewusstlosigkeit. Aufgrund des Sauerstoffmangels im Hirn kann es bereits nach wenigen Minuten zu bleibenden Hirnschädigungen führen. Es besteht kein Schmerzempfinden während des Kammerflimmerns und der Körper ist starr und steif. Die Pupillen sind stark geweitet.

Therapie
Da das Kammerflimmern enorm lebensbedrohlich ist, zählt jede Sekunde. Es muss sofort eine Behandlung einer Herz-Lungen-Wiederbelebung (Reanimation) folgen und kurz darauf eine Defibrillation. Es werden durch kurze, starke Stromstöße die Herzmuskeln gereizt, damit diese wieder beginnen normal zu schlagen. Die Defibrillation ist die einzige aussichtsvolle Therapie, wobei gilt: Je früher damit begonnen wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Wiederbelebung erfolgreich ist.

Seit mehreren Jahren haben daher auch in Deutschland sehr viele öffentliche Bereiche (Bahnhöfen, Flughafen, Sportstätten, Banken, Fußballstadien etc.) mit Akkus oder Batterien betriebene AEDs (Automatisierter Externer Defibrillator) angebracht, die auch von medizinisch nicht geschulten Personen leicht zu bedienen sind. Eine vorherige Diagnose ist nicht nötig, da der Gebrauch eines Defis selbst erklärend und eine versehentliche oder falsche Schockgabe durch den Ersthelfer ausgeschlossen ist.

Vorbeugung
Wie kann man vorbeugen? Zu den Risikofaktoren für Kammerflimmern gehören: