Sinkt der Blutdruck auf einen Wert unter 100 zu 60 mm/Hg, spricht man von niedrigem Blutdruck. Dabei sind die Grenzen zu normalem Blutdruck fließend. Erst wenn sich der Wert nach einem längeren Zeitraum bei regelmäßigem Messen auf einem bestimmten Niveau eingependelt hat, kann man von hohem oder niedrigem Blutdruck sprechen. Niedrigen Blutdruck zu haben ist keine Krankheit und in der Regel ist er, anders als hoher Blutdruck, ungefährlich. Man muss ihn nicht mit Medikamenten behandeln, trotzdem macht er sich mit unterschiedlichen Beschwerden bemerkbar.
Man unterscheidet arterielle Hypotonie und symptomatische Hypotonie. Die arterielle Hypotonie entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen Gefäßvolumen und dem Volumen des zirkulierenden Blutes. Hierfür kommen drei Ursachen in Betracht: ein zu geringes Blutvolumen, ein zu schwacher Blutrückfluss zum Herzen oder eine eingeschränkte Pumpfunktion des Herzens. Bei der symptomatischen Hypotonie dagegen hat der niedrige Blutdruck keine klar erkennbare Ursache. Er ist weder durch eine Krankheit noch durch Medikamente entstanden. Am häufigsten kommt die essenzielle Hypotonie vor. Auch ihre Ursache ist nicht geklärt. Ärzte vermuten eine Sollwertverstellung. Diese Form der Hypotonie tritt vor allem bei jungen Frauen auf und ist nicht als Krankheit zu betrachten.
Wer unter niedrigem Blutdruck leidet, hat oft kalte Hände, wird schnell müde und kann sich schlecht konzentrieren. Ist der Blutdruck zu niedrig, können Schwindel, ausgeprägte Müdigkeit und mitunter sogar Ohnmacht die Folge sein. Meist helfen aber Hausmittel, damit der Kreislauf wieder in Schwung kommt und der Blutdruck steigt.
Wechselduschen, kalte Güsse, viel Bewegung an der frischen Luft und jede Betätigung, die den Kreislauf anregt, sind sinnvoll. Mäßiger, aber konsequenter Ausdauersport ist bestens geeignet. Schwimmen oder Radfahren sind ideal. Menschen mit niedrigem Blutdruck sollten sehr viel trinken, damit die zirkulierende Blutmenge groß genug ist. Getränke binden mehr Flüssigkeit im Körper und sorgen für eine Erhöhung des Blutdrucks. Salzhaltige Suppen können genauso helfen wie Kaffee. Beides erhöht die Spannung der Blutgefäße und lässt den Blutdruck steigen. Ihre Mahlzeiten können Menschen mit schwachem Blutdruck gerne kräftig salzen. Das bewirkt eine höhere Flüssigkeitsbindung im Körper und der Blutdruck steigt. Ein anderes Hausrezept empfiehlt, vor dem möglichst langsamen Aufstehen ein Glas Wasser zu trinken. Zu viel Kaffeegenuss allerdings kann das Gegenteil dessen bewirken, was man eigentlich erreichen möchte, denn dann macht er müde. Helfen keinerlei Hausmittel, ist eventuell doch die Gabe von Medikamenten angebracht. Kreislauftropfen sollten aber nur dann genommen werden, wenn der Blutdruck dauerhaft unter einem Wert von 90 zu 60 mm/Hg liegt. Die Regulationsstörung des Blutdrucks kann in selteneren Fällen auch der Hinweis für eine Erkrankung wie Schilddrüsenunterfunktion sein. Daher empfiehlt sich immer eine genaue Untersuchung des Blutdrucks und der Blutwerte.